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1. Markus Schaden, wie stehen Eure Chancen für ein PhotoBookMuseum in Köln?
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»Das PhotoBookMuseum existiert ja bereits seit über 10 Jahren und hat bereits viele Ausstellungen und intensive Museumsarbeit geleistet. In Köln eine dauerhafte und größere Bleibe zu finden, steht natürlich permanent auf unserer Agenda und die Chancen stehen nicht schlecht. Oder besser ausgedrückt im kölschen Idiom: „Et hat noch immer jutjegangen.“ Wir waren 2022 schon mal kurz davor, einen Hochbunker für uns mit der Stadt Köln zu erwerben. Doch dann hat der Ukraine-Krieg erstmal alle Verkäufe von Bunkern gestoppt und ausgesetzt, bis auf Weiteres. Wir hoffen, man entscheidet sich alsbald in Berlin über deren Zukunft. Ansonsten gibt es natürlich B-Pläne und wir arbeiten weiter mit dem Prinzip: aus der Not eine Tugend machen und die legendäre Körnerstraße mit der Nachbarschaft und den vielen spannenden Räumen als „erweitertes Museum“ nutzen.«
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2. Die Sicherung fotografischer Nachlässe ist eine große Herausforderung, doch wie sieht es eigentlich mit den Nachlässen von Fotobuchsammlungen aus? Könntet Ihr Euch vorstellen, in Zukunft solche Sammlungen zu übernehmen und sie nachfolgenden Generationen zugänglich zu machen?
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»Auf Fotobuchsammlungen liegt seit unserem Start ein besonderer Fokus. Bisher werden solche Sammlungen in Deutschland von Museen eher ignoriert, stiefmütterlich betrachtet und können noch nicht ansatzweise auf Augenhöhe zu fotografischen Print-Sammlungen nachziehen. Wir möchten langfristig das Fotobuch als komplexes fotografisches Ausdrucksmittel etablieren. Eine Reihe von kompletten Sammlungen aus unterschiedlichster Provenienz sind bereits in unserer Sammlung. Unter anderem konnten wir die Renate und Fritz Gruber Library sichern und erwerben, ca. 5000 Fotobücher samt Ephemera. Diese und andere Sammlungen aufzuarbeiten und zugänglich zu machen, ist unser Ziel.«
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3. Beim diesjährigen Photoszene Festival in Köln zeigt Ihr „Nobody’s Library“ des Fotografen Stephen Gill. Die Ausstellung verwandelt sich hierbei in eine begehbare Bibliothek, in der 40 Bücher von Gill zu sehen sind. Wer kam auf diese ungewöhnliche Idee und was genau erwartet die Besucher?
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»Stephen Gill gehört zu den kreativsten Fotografen der„Generation PhotoBook“. Eine dokumentarisch motivierte Fusion von Fotografie, Fauna, Flora und Forensik! Wir sammeln alles, was er macht, und jetzt wird ausgestellt: Unter dem Titel „Nobody’s Library“ gibt es in unserem Ausstellungsraum THEBOX alle Bücher und Objekte zu sehen und im BunkerGarten bereiten wir auf 400 qm eine Open-Air-Show vor… inklusive Biergarten natürlich! Welcome to Cologne!«
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