Deutscher Fotorat e.V.
Newsletter Oktober 2025
Der 2021 gegründete Deutsche Fotorat ist der Dachverband der Fotografie in Deutschland und seit 2023 Mitglied im Deutschen Kulturrat. 47 Mitgliedsorganisationen setzen sich im Dachverband für das Medium Fotografie, die Fotokultur und die fotografische Berufspraxis ein.
Themen in diesem Newsletter
→ Vereinsnews & Neues aus den Arbeitsgruppen
→ Mitglieder im Fokus: Alfred Ehrhardt Stiftung
→ Aktuelles von unseren Mitgliedern
→ Aktivrente
Aktuelles
Vereinsnews & Neues aus den Arbeitsgruppen

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© Carina C. Kircher
Symposium des Deutschen Fotorats „Fotografie – Das Auge unserer Gesellschaft“, 21. November 2025, Hamburg

Der Deutsche Fotorat lädt am 21. November 2025 erneut zu einem Symposium nach Hamburg ein. Vier Panels und eine abschließende Podiumsdiskussion widmen sich den vielfältigen Themenschwerpunkten des Dachverbandes und seiner Arbeitsgruppen UNESCO Kulturerbe analoge Fotografie, Visuelle Kompetenzen, Technischer Fortschritt (KI) und Fotografisches Erbe.

Veröffentlicht am 27.10.2025
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© Hamburg Kreativ Gesellschaft
Branchenimpuls: KI und Fotografie in Hamburg

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft lädt in Kooperation mit dem Deutschen Fotorat und gefördert von der Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg am 24. November ab 18.00 Uhr zu einem informationen Abend zum Thema KI und Fotografie ein. Mit Vorträgen von Monica Menez & Ivonne Veith (Keynote: „Wonder Panic – KI-Hype und harte Fragen“), Dr. Sebastian Rengshausen (Rechtslage im Überblick) und Eva Häberle (Ethische Aspekte generativer Bild-KI). Zum Abschluss diskutieren die Speaker:innen gemeinsam mit Dr. Jürgen Scriba, Leiter der Arbeitsgruppe Technischer Fortschritt/KI im Deutschen Fotorat, wie sich Wertschöpfung und Vergütung in der Fotografie im KI-Zeitalter neu denken lassen – und welche Wege es gibt, kreative Qualität, faire Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Perspektiven miteinander zu verbinden. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft bietet ergänzend zwei praxisnahe Workshops für Fotograf:innen an, in denen Teilnehmende ihr Wissen zu KI-gestützten Workflows vertiefen können.

Veröffentlicht am 27.10.2025
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KI-Podcast - Folge 9

Im Fokus diesmal: Die Verwendung von KI zur Erstellung historisch anmutender Bilder. Zu Gast sind Gesine Born mit ihrem Projekt "Versäumte Bilder", Dr. Philip Ströbel vom Historischen Seminar der Universität Zürich, der das Projekt "Re-Experiencing History" vorstellt und Dr. Anke Schierholz (VG Bild-Kunst), die aktuelle Copyright-Fragen mit Jürgen diskutiert. Wir sprechen über den Nano Banana Konkurrenten Seedream 4 und den Release von Sora 2.

Veröffentlicht am 27.10.2025
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Mitglieder im Fokus
Drei Fragen an Dr. Christiane Stahl, Leiterin der Alfred Ehrhardt Stiftung

Blick in die Ausstellung "Modell-Naturen in der zeitgenössischen Fotografie" 2020 in der Alfred Ehrhardt Stiftung | © Eberle & Eisfeld
Dass die Alfred Ehrhardt Stiftung 2002 gegründet wurde und sich seither der wissenschaftlichen Erschließung und öffentlichkeitswirksamen Vermittlung von Alfred Ehrhardts (1901–1984) Werk widmet, ist dem Sohn des Künstlers, dem Münchener Vermögensverwalter Dr. Jens Ehrhardt, zu verdanken. Hätte das Werk sonst in Vergessenheit geraten können?
»In jedem Fall hätte Ehrhardts Werk bei Weitem nicht die Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhalten, die es Dank der Alfred Ehrhardt Stiftung bekommen hat. Ganz in Vergessenheit wäre sein Werk wohl nicht geraten, weil 2001 dank der Initiative von Gerd Schnakenwinkel von der Galerie GAFF eine umfassende Retrospektive in der Kunsthalle Bremen und im Kunstmuseum Bonn stattfand, zu der auch ein Katalog erschienen ist. Auch der Sekundärmarkt, allen voran Ann und Jürgen Wilde, hat Alfred Ehrhardt entdeckt, gesammelt und seit Anfang der 1980er Jahre ausgestellt, zuletzt 2024 mit einer Einzelausstellung in der Pinakothek der Moderne München. Auch meine Dissertation über Ehrhardt wäre ohne die Gründung der Alfred Ehrhardt Stiftung erschienen. Und das Werk hat einfach eine unglaublich hohe Qualität, die dem Fotomarkt nicht entgangen wäre. Dennoch: die Gründung der Stiftung war ein unglaublicher Glücksfall. Nur so erhält Alfred Ehrhardts Gesamtwerk, zu dem auch Gemälde und Filme gehören, die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt.«
Das Ausstellungsprogramm der Stiftung zeigt vielfach zeitgenössische Fotografie und Medienkunst. Wie könnt Ihr damit eine Verbindung zu Alfred Ehrhardt schaffen?
»Es stand von Anbeginn fest, dass die Stiftung nicht nur Alfred Ehrhardts Arbeiten zeigen wird, sondern diese auch in den Kontext mit zeitgenössischer Fotografie stellt. Gerade dieser Anschluss an die Gegenwart bezeugt die zeitlose Relevanz seines Werks. Das haben viele Künstler, die wir ausgestellt haben, bestätigt, darunter auch diejenigen, die auf der Basis unseres Fotoarchivs eine neue Arbeit konzipiert haben, wie etwa Isabelle Le Minh oder Joan Fontcuberta. Ich habe für das Ausstellungsprogramm eine Fokussierung auf das Thema „Natur“ entwickelt, weil Landschaften und Naturgegenstände einen Schwerpunkt in Ehrhardts fotografischem Werk bilden. Meiner Erfahrung nach sorgt eine thematische Konzentration für weniger Beliebigkeit in der Auswahl der Künstler und Erstellung der Konzepte. Dabei ist das Thema „Natur“ sehr weit gefasst, die zeitgenössischen Positionen können sich auch beispielsweise mit den „Konstruktionen des Natürlichen“ auseinandersetzen oder mit den Schnittmengen zwischen Kunst und Naturwissenschaft. Insofern haben wir uns mit dem Thema „Anthropozän“ schon vor 20 Jahren auseinandergesetzt. Diese selbst auferlegte Begrenzung nimmt allerdings nicht weg, dass wir ab und zu auch andere Serien streifen, wie die Skulpturen- und Industriefotografie, oder auch Ehrhardts malerisches und filmisches Werk vorstellen.«
Neben den Galerieräumen der Stiftung in der Berliner Auguststraße und dem Alfred Ehrhardt Haus in Triptis wird nun als dritter Standort ein „Museum Ehrhardt“ im mecklenburgischen Plüschow entstehen. Was ist hier geplant? Wird die Stiftung in Zukunft auch hier Ausstellungen zeigen können?
»Ja, so ist es geplant und das halte ich nicht nur aus inhaltlichen, sondern auch aus finanziellen Gründen für vernünftig. Die Baugenehmigung wurde erst kürzlich erteilt und nach dem Spatenstich am 25. Oktober 2025 können wir auch mit den inhaltlichen Planungen etwas mehr ins Detail gehen. Das Ehepaar Ehrhardt hat am Standort Plüschow teilweise ihre Wurzeln, und aus dieser persönlichen Verbundenheit heraus soll das Museum zur Weiterentwicklung der Kulturlandschaft im ländlichen Raum beitragen. Auf dem Areal befindet sich mit dem Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow bereits eine etablierte Kulturinstitution vor Ort – ein idealer Nachbar. Architekt ist der Pritzker-Preisträger Francis Kéré, der für die Nutzung von nachhaltigen und lokalen Materialien und Techniken bekannt ist. Sein Entwurf greift regionale Bauweisen auf und fügt sich behutsam in die Umgebung ein. Das Museum mit einer Nutzfläche von 1.400 m² wird neben den Ausstellungsräumen ein Museumscafé, ein Auditorium für Veranstaltungen, einen Dachgarten sowie Zugang zu einem Garten erhalten, der in Anlehnung an den einstigen Barockgarten des Schlosses errichtet werden soll. Man darf gespannt sein!«
News & Termine
Aktuelles von unseren Mitgliedern

Ein Haus, Ein Boot, Ein Auto

Deutscher Jugendfotopreis
Mit dem Jahresthema „Ein Haus, Ein Boot, Ein Auto“ lädt der Deutsche Jugendfotopreis junge Menschen bis 25 Jahre dazu ein, über ihre Bilder und Fotografien von Besitz, Gerechtigkeit und Zukunftsträumen zu erzählen. In den Kategorien „Freie Themenwahl“ und „Experimente“ haben alle Teilnehmerinnen die Möglichkeit, unabhängig vom Jahresthema ihre Arbeiten zu zeigen. Die Ausstellung der Preisträgerinnen wird im kommenden Jahr im KIT – Kunst im Tunnel in Düsseldorf gezeigt. Einsendeschluss ist der 2. Februar 2026.

Ausstellung Sibylle Bergemann

OSTKREUZ Agentur
Die Fondation Henri Cartier-Bresson in Paris widmet der "Denkmal"-Serie von Sibylle Bergemann eine Ausstellung, die von Sonia Voss kuratiert wurde. Nach der Eröffnung am 28.10.2025 wird die Schau bis 11. Januar 2026 zu sehen sein. Sibylle Bergemann (1941–2010) war 1990 Gründungsmitglied der OSTKREUZ Agentur. Foto (Detail): Sibylle Bergemann, Das Denkmal, Gummlin, Usedom, Mai 1984 © Nachlass Sibylle Bergemann/OSTKREUZ

Symposium: Alliance, Infinity, Love

Deichtorhallen
Als Auftakt zur 9. Triennale der Photographie Hamburg 2026 findet am 7. und 8. November 2025 ein Symposium in den Deichtorhallen Hamburg und in der Halle 424 im Oberhafenquartier statt. In Vorträgen und Gesprächen diskutieren internationale Speaker:innen die Leitbegriffe Alliance, Infinity, Love und die Rolle der Fotografie in Bezug auf Menschenrechte, kulturelle Dialoge und Formen der Anerkennung. Das Symposium entsteht in Zusammenarbeit mit dem European Center for Constitutional and Human Rights und der Tanztriennale 2026. Eintritt frei, Anmeldungen über: www.eventbrite.de

Ausstellung in Chemnitz

Female Photoclub
Der deutsche Female Photoclub und das tschechische Kollektiv Sisters in Photography laden zur Ausstellung TRACE OF US im Garagen-Campus Chemnitz ein. Präsentiert werden Arbeiten, die sich mit Fragen von Identität, Herkunft und Erinnerung auseinandersetzen. Vernissage am 7. November um 19 Uhr. Am 8.11. um 11 Uhr folgt eine Matinee der Arbeitsgruppe 89+ der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) mit Keynote von Christin Müller und Gespräch mit den Kuratorinnen Sandy Becker und Anna Crhová. Foto: Wlasta Laura

Preisverleihung in Paris

DGPh und Deutsche Börse Photography Foundation
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) und die Deutsche Börse Photography Foundation laden zur Preisverleihung wir am 14. November 2025 um 16.30 Uhr ins Goethe-Institut Paris ein: Dzifa Peters erhält den DGPh-Forschungspreis „Thinking Photography 2024" für ihre Dissertation „Tropes of Polarity: Visual Representation and Afrodiasporic Identities“. Die Auszeichnung „Writing Photography 2024“ geht an Esther Kersley für ihren Kommentar „The hooded man at the computer: What are cyber images telling us?”, der im Rahmen des European Leadership Networks (ELN) veröffentlicht wurde. Eintritt frei, Anmeldung gewünscht.
openPetition und Stellungnahme des Deutschen Kulturrats
Aktivrente

FREELENS, Gründungsmitglied im Deutschen Fotorat, machte auf eine Petition aufmerksam, die für viele Mitgliedsverbände von Interesse sein wird. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) und der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) fordert, dass die ab 2026 geplante Aktivrente auch für Selbstständige gelten muss. Eine Unterzeichnung der Petition ist bis zum 14. November 2025 möglich. Informationen unter: www.vgsd.de Link direkt zu Petition: www.openpetition.de
Der Deutsche Kulturrat bereitet zu dem Thema eine Stellungnahme vor, die zeitnah auf der Website des Kulturrats veröffentlicht werden soll. 
Impressum

Vorstand des Deutschen Fotorats:
Anna Gripp (DGPh) & Julia Laatsch (FREELENS)
Stellvertreter: Christian Klant (BFF), Ingo Taubhorn (DFA)

Deutscher Fotorat e.V.
Vereinsregister: VR 25821
Registergericht: Amtsgericht Hamburg

c/o FREELENS e.V.
Alter Steinweg 15
20459 Hamburg
Deutschland

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